Weitblick im Tierschutz bedeutet, zu erkennen, dass es außer Hunden und Katzen noch unendlich viele Tiere gibt, die vom Menschen missbraucht werden und dass dieser heute praktizierte Missbrauch von Tieren gefährliche Rückwirkungen in alle möglichen Lebensbereiche des Menschen und der Natur nach sich zieht. Der Missbrauch von Tieren ist Teil eines Lebensstils der Gesellschaft, der gekennzeichnet ist durch eine immense Ausbeutung und Verschwendung der Ressourcen unserer Erde (dazu gehören zum Beispiel Rohstoffe wie Erze und Holz, oder Energieressourcen wie Erdöl und Erdgas, aber auch Wasser und Nahrungsmittel) und durch eine ungeheure Verschmutzung unserer Umwelt (Abgase, Abwässer, Müll und Lärm).
Viele Menschen und Organisationen versuchen immer wieder, dies der Gesellschaft bewusst zu machen, die Konsequenzen aufzuzeigen und dagegen anzugehen. Unter anderem auch Papst Franziskus durch seine kürzlich herausgegebene Enzyklika „ Laudato si“, die allgemein als Umweltenzyklika bezeichnet wird.
Ein kurzer Abschnitt aus dem Vorwort sei hier wiedergegeben:
Die Erde schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat. Wir sind in dem Gedanken aufgewachsen, dass wir ihre Eigentümer und Herrscher seien, berechtigt, sie auszuplündern. Die Gewalt des von der Sünde verletzten menschlichen Herzens wird auch in den Krankheitssymptomen deutlich, die wir im Boden, im Wasser, in der Luft und in den Lebewesen bemerken. Darum befindet sich unter den am meisten verwahrlosten und misshandelten Armen diese unsere unterdrückte und verwüstete Erde…. Wir vergessen, dass wir selber Erde sind (vgl. Gen 2,7). Unser eigener Körper ist aus den Elementen des Planeten gebildet; seine Luft ist es, die uns den Atem gibt, und sein Wasser belebt und erquickt uns.
Wenngleich der gesamte Lebensstil der Gesellschaft infrage zu stellen ist, so konzentrieren wir uns als Tierschützer in diesem Beitrag nur auf den Missbrauch der Tiere und innerhalb dieses Bereiches beispielhaft auf den Teil, in dem mit Abstand am meisten Leid und Tod verursacht wird: die Nutzung von Tieren und Tierprodukten als Lebensmittel. Hier haben wir es mit ungeheuren Größenordnungen zu tun, sowohl was die Anzahl missbrauchter Tiere, als auch was das Ausmaß an Brutalität und Grausamkeit anbelangt. Auch sind in diesem Teilbereich die schädlichen Konsequenzen für das Klima, die Umwelt, die Gesundheit des Menschen und die soziale Strukturen am größten. Dies alles wird vom Establishment meist totgeschwiegen. Andererseits weisen Wissenschaftler, Umweltschützer, Tierschützer, Philosophen und auch die Medien in zunehmendem Ausmaß auf diese Zusammenhänge und Gefahren hin.
So auch wir! Dabei geht es uns primär um den ethisch richtigen Umgang mit Tieren, also um Tierschutz um der Tiere willen. Wenn wir uns aber gegenüber den Tieren ethisch richtig verhalten, verschwinden automatisch die schädlichen Nebenwirkungen des Tiermissbrauchs auf die Umwelt und den Menschen.
Daher verfolgen wir das Fernziel, zu erreichen, dass die Gesellschaft ein Leben ohne die Nutzung und den damit verbundenen Missbrauch von Tieren führt.
Mit folgenden schlaglichtartig dargestellten Themen wollen wir versuchen, anzudeuten, wie Weitblick im Tierschutz zu verstehen sein könnte. Zitate bedeutender Persönlichkeiten ergänzen unsere Aussagen.
- Tierethik – der richtige Umgang mit Tieren (Tierschutz um der Tiere willen)
- Umwelt und Klima
- Gesundheit
- Soziale Verwerfungen
- Aktivitäten
- Zielvision
- Zitate